Das sollten Führungskräfte beachten. Tipps und Tricks von Coach und Berater Thomas L. Dietz
Veränderung begleitet uns unser ganzes Leben. Wir werden geboren und müssen zunächst eine schockierende Klimaveränderung über uns ergehen lassen. Free drinks unlimited gibt es bald nicht mehr und wir müssen uns deutlich verständlich machen, um zu bekommen was wir wollen. Dann sollen wir uns fortbewegen, eine neue Sprache lernen, die Perspektive wechseln, neue Aufgaben bewältigen, auf einmal alleine entscheiden…
All dies ist Change und verlangt kluges Management und eine gute Kommunikation. Unser Elternhaus stärkt uns im besten Fall für diese Wandel durch Vertrauen und fordert und fördert uns. All diese Wandel bringen auch Ängste und verschiedenste Emotionen mit sich. Unsere Eltern und später auch Partner und Freunde fangen uns auf, stützen und begleiten uns. Das persönliche Gespräch ist hierfür immer das erste Mittel der Wahl und
immer erstrebenswert.
Doch was können wir aus all dem auf die Business-Welt übertragen? Und welche Fähigkeiten und Werkzeuge gibt uns unser Elternhaus mit, um für Change im Berufsleben gerüstet zu sein? Dieser Blogpost führt Sie ein in die wichtigsten Paradigmen der Change Kommunikation. Am Ende finden Sie noch ein Interview, das Kai Sievers, Geschäftsführer der gernBotschaft mit Thomas L. Dietz, Berater und Coach für Change Kommunikation geführt hat.
Kommunikation? Ein Angst-Drama in drei Akten.
Personen
Der/die Obere (O)
Der/die Mittlere (M)
Der/die Untere (U)
1. Akt Alles neu macht der Mai
2. Akt 12 Uhr mittags
3. Akt Und der Rest ist Schweigen
Das Stück spielt im Kartenhaus der Angst.
1.Akt
M allein. O kommt hinzu. Schweigen.
O überreicht M ein Dossier.
O verlässt M.
M allein, zittert.
2. Akt
M und U. Schweigen. U lächelt M an. M schaut weg. U fängt an zu zittern.
M geht.
U allein, zittert.
3. Akt
O tritt auf, schweigt, geht.
M tritt auf, schweigt, geht.
U tritt nicht mehr auf.
In diesem kleinen Theaterstück zeigen sich eklatant zwei Hauptschwierigkeiten, die bei ungeführter, unprofessioneller Kommunikation im Change Management auftreten: das Schweigen und die Angst.
Nicht-Information wird von oben nach unten durchgereicht, keiner formuliert seine Emotionen dazu. Kommunikation findet häufig nicht mehr direkt, sondern immer über ein Medium statt. Dies lässt alle mit Ihren Emotionen und Ihrer Angst allein.
Wie kann hier ein Schauspieler helfen?
Im Theater bin ich über viele Jahre mit ständig wechselnden Vorgaben konfrontiert gewesen. Alle sechs bis acht Wochen habe ich ein neues Stück geprobt, mit neuen Kollegenkonstellationen, einem neuen Regisseur, einer neuen Ästhetik. Dies hat mich geschult in Flexibilität, Freidenken, kreativen Lösungswegen und mutigem Kommunizieren.
Ich habe gelernt, genau zu beobachten, das Beobachtete zu beschreiben und entsprechend zu handeln. Im Schauspiel heißt dieser Dreischritt: Aufnehmen, bewerten, handeln. Dies ist für jeden Prozess von großer Bedeutung. Aufnehmen der Signale der Gegenüber mit einem geschulten Sensorium. Bewerten und beschreiben mit der langjährigen Erfahrung im Umgang mit Menschen und Ihren Rollen und schließlich ein Handeln, welches die Individualität jedes Einzelnen wichtig und ernst nimmt. In meinen Einzel und Gruppentrainings vermittle ich diese Fähigkeiten und begleite außerdem aktiv Change Prozesse.
Interne Kommunikation im Change Management – Direkter, persönlicher Dialog gewinnt
Es ist wichtig, alle Kommunikationskanäle gezielt und mit einem guten Timing einzusetzen. Kein Medium kann jedoch das direkte, persönliche Gespräch ersetzen. Hier für sich selbst und den Mitarbeiter glaubwürdig zu wirken kann einen großen Gewinn in der Change Kommunikation mit sich bringen. Das Ziel muss sein, Glaubwürdigkeit zu schaffen und zu erhalten.
Im direkten Gespräch gibt es keine schönen Folien, hinter denen ich mich verstecken kann, keine zigmal wiederholbare Videoansprache. Es ist unmittelbar, direkt, live und bedient alle Sinne. Wenn Emotionen und Ängste als Teil von Change Kommunikation nicht weggelogen, sondern aufgenommen und bewertet werden und entsprechend gehandelt werden soll, ist das persönliche Gespräch unverzichtbar.
Die Angst
Neues, Unbekanntes, Fremdes bringt immer eine Unsicherheit und häufig Ängste mit sich. Die Führungskraft hat Angst vor der Konfrontation und den Fehlern, die brutal sein können. Plötzlich soll die Führungskraft adäquat Unangenehmes kommunizieren, auf Emotionen reagieren, trösten, motivieren, begeistern. Evtl. ist die/der Vorgesetzte der Führungskraft auch sparsam mit Informationen und Transparenz, sodass eine Kommunikation dieser Inhalte selbst nur spärlich erfolgen kann.
Auch die betroffenen Mitarbeiter haben oft Angst. Existenzängste spielen hier ebenso eine Rolle, wie auch die Angst vor dem eigenen Versagen in Anbetracht der neuen Herausforderungen, die der Wandel mit sich bringt.
Diesen Ängsten kann zum Beispiel durch Transparenz begegnet werden:
Man kann nicht nicht kommunizieren.
(Watzlawick)
Jede zurückgehaltene Information fördert Falschinformation und Gerüchte. Nonverbale Signale werden gedeutet und häufig missinterpretiert. Diese falschen Informationen werden zu Selbstläufern. Diese Geschichten werden erzählt und entwickeln sich häufig zu Horrorszenarien, wenn Ihnen keine Wahrheit gegenübersteht.
Es muss nicht alles sofort und in seiner ganzen Dimension ausgebreitet werden. Zeitpunkte für Informationen müssen klug gewählt sein, aber am Ende sollte keine relevante Information zurückgehalten worden sein.
Mein Angebot – Mit Gelassenheit und geschulter Wirkung mit Ängsten umgehen und adäquat und persönlich Wandel kommunizieren.
Eine qualifizierte Schulung der Führungskräfte als Kommunikatoren und somit Multiplikatoren von Informationen und Emotionen bringt eine Hilfestellung im Umgang mit den Ängsten.
Sie lernen, wie Sie nahe bei sich selbst, mit einem Bewusstsein für die eigene Wirkung und einer Offenheit für die Signale der Gegenüber Inhalte glaubwürdig und adäquat vermitteln. Es geht hierbei auch darum, Ihnen Mut zu machen, auch als Mensch aufzutreten und nicht nur in Ihrer Funktion.
Ich arbeite in meinen Trainings an Ihrer Wirkung und an einem Bewusstsein hierfür. Dies beinhaltet beispielsweise eine Wahrnehmungsschulung zum achtsameren Umgang mit Mitarbeitern. Ein Dialog hat immer zwei Richtungen. Aufmerksam zuzuhören und auch nonverbale Signale lesen zu können ist oft viel wichtiger, als viel zu reden.
Wir arbeiten an Ihrer Stimme und an Ihrer Körpersprache, damit Sie näher bei sich selbst kommunizieren lernen und glaubwürdiger auf Ihre Gesprächspartner wirken. Ebenso erfahren wir Strategien zum Umgang mit Stress und Extremsituationen und wir entdecken spielerisch den Umgang mit dem eigenen Status und der eigenen Positionierung.
Die individuellen Aufgabestellungen für das Training formulieren wir gemeinsam. Wir beschäftigen uns mit Atem- und Sprechtechnik, Körper- und Körperspracheübungen, Sensibilitätsschulung, sowie Konzentrationsübungen und Fokussierungstraining. Ein Ziel der gemeinsamen Arbeit ist immer, eine Glaubwürdigkeit und Souveränität zu erreichen und selbst-bewusst angstfrei zu kommunizieren.
Um diese Fertigkeiten in der Kommunikation anwenden zu können, ist es notwendig, Plattformen für den Austausch und Dialog zu schaffen. Dies können z. B. Frühstücksgespräche ebenso sein, wie auch Vieraugengespräche in der Art von Speed-Dating, oder eine gemeinsame Kunstaktion über Abteilungs- und Hierarchiegrenzen hinweg. Auch Mittel des Theaters finden hier Anwendung und helfen, mit Kommunikationsschwierigkeiten und Hemmnissen umzugehen. Hier stehe ich den Auftraggebern ebenfalls z.B. im Rahmen einer künstlerischen Intervention zur Seite.
Probieren Sie es aus:
Nehmen Sie sich 30 Sekunden Zeit. Setzen Sie sich vorne auf die Stuhlkante. Schließen Sie die Augen. Lassen Sie die Luft in Ihren Körper fallen und erhöhen Sie dabei leicht den Druck auf Ihre Fußsohlen. Lassen Sie den Atem ausströmen, den Druck auf die Fußsohlen nach und richten sich dabei auf. Warten Sie auf den Atemhunger und wiederholen Sie diesen Vorgang drei mal. Öffnen Sie die Augen. In stressigen Situationen hilft Ihnen diese Übung sehr schnell, sich wieder zu fokussieren und in eine Ruhe zu kommen.
Alternativ:
Probieren Sie bei Ihrer nächsten Begegnung aus, die Kontaktaufnahme von Ihrem Solarplexus ausgehen zu lassen. Stellen Sie sich vor, Sie öffnen hier ein kleines Fenster durch das Sie ausstrahlen und welches Ihrem Gegenüber auch einen Kontakt zu Ihnen ermöglicht.
Oder:
Arbeiten Sie mit Imagination. Schließen Sie die Augen. Stellen Sie sich vor, Sie schmecken ein sehr saures Zitronenbonbon. Öffnen Sie die Augen wieder. Erleben Sie, wie allein diese Vorstellung Ihre Wahrnehmung , Ihre Emotionen und Ihre Wirkung beeinflusst. Probieren Sie verschiedene Geschmäcker aus (Karamell, Chili, kaltes Wasser,…).
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